Module B3: Students, Studies, Teaching II
Equipping Designers for the Future: Transforming Design Education
Presentation from Claudia Ramseier, Hochschule Luzern
Paper from:
Guillermina Noël, Hochschule Luzern
Sabine Junginger, Hochschule Luzern
Martin Wiedmer, Hochschule Luzern
Abstract:
As many other disciplines, design is rapidly changing. Design practice is moving away from traditional craftwork such as chairs and brochures, into problems, that are difficult to define given their complexity, such as healthcare and policy implementation. These problems are situated within complex interrelated realities and contexts. These problems require integrative thoughts arising from communities engaged in inquiry to create or improve processes, environments, organizations, and systems.
Given this, universities and design educators are dealing with the question of how to prepare professionals for a future that is unknown. What skills, competences, knowledge and ways of approaching problems should students learn? Which pedagogies can better support this learning? Curricula cannot be overloaded, neither be mended, it must be rethought.
According to the Future of Jobs Report by the World Economic Forum, there will be an increase in the demand for analytical thinking, critical thinking, leadership and social influence. In addition, the Seven Complex Lessons in Education for the Future (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), states that: knowing about knowledge should be a primary necessity; learning placed in context to help confront complexity (woven together). We need to teach to grasp relations and reciprocal influences within complex problems. We need to educate about the multidimension of the human condition in the world. We should teach about uncertainty, and how to confront it. We need to teach about understanding. Understanding of others' world views and philosophies. We need to teach about the bond with other humans and other species.
How might Design Management programs at the Hochschule Luzern educate critical thinkers, leaders and social influencers, that know about knowledge, grasp relations, confront complexity and uncertainty, understand different ways of doing and thinking, and can reposition problems to design improved communications, constructions, interactions and dialectical processes? To answer this question our paper will present an argument map with chains of evidence. This evidence will help us develop a series of questions to guide our curriculum development. We believe the value of high er education is still its capacity to engage in an endless process of inquiry.
Hängen die ECTS-Punkte von Lehrveranstaltungen mit dem studentischen Workload zusammen
Richard Nennstiel, Universität Bern
Rolf Becker, Universität Bern
Abstract:
Dieser Beitrag untersucht erstmalig für eine Schweizer Universität auf Basis prozessproduzierter Daten aus Lehrveranstaltungsevaluationen den studentischen Workload. Die Messung des Workloads auf Ebene der Lehrveranstaltungen ermöglicht es folgende - für die Studiengangsplanung relevante Fragen zu beantworten: Entsprechen die den Lehrveranstaltungen zugeordneten ECTS-Punkte dem tatsächlich geleisteten Arbeitspensum? Verändern sich über die Zeit hinweg die Disparitäten von vorgegebenen Arbeitsbelastungen und den geleisteten Arbeitspensen? Wovon hängen aus Sicht der Studierenden die subjektiven Einschätzungen ihres Workloads ab? Wir konnten nachweisen, dass es lediglich einen schwachen Zusammenhang zwischen ECTS-Punkten und studentischen Arbeitspensen gibt. Weiterhin konnten wir zeigen, dass der studentische Workload im Zeitverlauf kaum schwankt und deutlich hinter den institutionellen Vorgaben zurückbleibt. Schliesslich ist ersichtlich, dass die subjektive Wahrnehmung der Arbeitsbelastung mit dem Umfang und Schwierigkeitsgrad der Lehrveranstaltung korreliert. Insgesamt ist die Vergleichbarkeit von ECTS-Punkten über Lehrveranstaltungen stark anzuzweifeln.
Eine Hochschulgeschichte der Flüchtlinge, eine Flüchtlingsgeschichte der Hochschulen? Gedanken zu perspektivischen Herausforderungen historischer Hochschulforschung
Marino Ferri, Universität Luzern
Abstract:
In meiner Dissertation befasse ich mich mit «Flüchtlingen» als Student*innen an Schweizer Hochschulen während der Jahre 1945-1975. Der Untersuchungszeitraum ist zum einen geprägt von zahlreichen flüEhtlingspolitischen «Ereignissen», z.B. «Ungarn 1956», «CSSR 1968», «Chile 1973». Zum anderen fallen verschiedene Meilensteine schweizerischer Hochschulpolitik in diese Ära, so etwa die Gründung des Nationalfonds (1952}, das Ausbildungsbeihilfengesetz (1965) oder die Volksabstimmungen über den Bildungs- bzw. Wissenschaftsartikel in der Bundesverfassung (1973}. Indem der Blick auf die «Flüchtlinge» gerichtet wird, die als Student*innen an Universitäten und ETH regulären Hochschulzugang zu erhalten suchten, können Schnittstellen untersucht werden, die ein neues Licht auf die Flüchtlings- und Hochschulgeschichte der Schweiz werfen. Es wird die Frage verhandelt, welche Perspektiven dabei von Forscher*innen eingenommen werden können.
Eine der Hauptakteurinnen meiner Forschung ist die «Hilfsaktion für Flüchtlingsstudenten in der Schweiz», eine sich chimärisch wandelnde Organisation mit zentralem Gremium und lokalen Komitees in der ganzen Schweiz. Als Zusammenschluss verschiedener akademischer Gruppierungen gehörten ihr ständig Vertreter*innen sowohl akademischer Lehrkörper wie auch der Studentenschaften an; andererseits waren Bundesinstitutionen wie der Eidgenössische Schulrat und die Polizeiabteilung des EJPD massgeblich an den Aushandlungsprozessen beteiligt. Das Verhältnis Hochschulen - Staat - Kantone kann durch die Perspektivierung via Organisationen, die sich mit der Personengruppe der «Flüchtlinge» befassen, aus neuen Blickwinkeln betrachtet werden, während andererseits auch die so konstituierte Personengruppe selbst in ihrer Heterogenität quellennah reflektiert werden kann. Durch diese Optik wird es möglich, Hochschulen als imaginierte oder realisierte Orte transnationaler Verflechtungen und internationaler Beziehungen zu fassen.
Über die historische Arbeit hinaus, soll in der Präsentation auch die Frage zur Diskussion gestellt werden, wie sich perspektivische Verschiebungen dieser Art in nicht-historischer Hochschulforschung produktiv anwenden liessen. Eine weitere übergeordnete Frage, die angedacht werden kann, ist jene nach den Möglichkeiten historischer Hochschulforschung in Bezug auf Sensibilisierung für und adäquaten Umgang mit gegenwärtigen Situationen.
Rhetoriken kultureller Differenz im Kontext von Internationalisierung an Schweizer Fachhochschulen
Maritza Le Breton, FHNW
Martin Böhnel, FHNW
Susanne Burren, FHNW
Celestina Porta, FHNW
Abstract:
Der Beitrag basiert auf Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt «Internationalisierung an Fachhochschulen: Zur Bedeutung von Geschlecht und Migration für Bildungs(un)gleichheit», welches im Zeitraum von September 2016 bis April 2019 an Fachhochschulen der Deutschund Westschweiz durchgeführt wurde. Dabei wurden in vergleichender Perspektive die Fachbereiche Soziale Arbeit, Pädagogik, Technik und IT sowie Wirtschaft und Dienstleistungen fokussiert. Die Studie befasst sich mit den institutionellen Rahmenbedingungen und Konsequenzen von lnternationalisierungsprozessen an Fachhochschulen unter besonderer Berücksichtigung von sozialer Herkunft, Migration und Geschlecht. Internationalisierung reflektiert ein wirtschaftliches und soziales Ordnungsmodell, das weiterhin von Nationalstaatlichkeit bestimmt ist, jedoch zu grenzüberschreitenden und zunehmend von strategischen Überlegungen bestimmten Kooperations- und Austauschbeziehungen führt (Kehm 2003). Im Kontext von Internationalisierung kommen an den untersuchten Fachhochschulen Rhetoriken kultureller Differenz und Differenzierungspraktiken aufgrund binärer Konstruktionslogiken (z.B. Natur/Kultur, Mehrheit/Minderheit, Einheimische/Migrant*innen) zum tragen. Die individuellen Lebenszusammenhänge und biographischen Erfahrungen der Studierenden geraten somit aus dem Blickfeld. Dabei stellt sich die Frage, wie sich migrantische Studierende im fachhochschulischen Kontext positionieren (können) und welche Sinnentwürfe und Handlungsmuster sie im Umgang mit den institutionellen Anforderungen entwickeln. Konkret geht dieses Vorhaben der Frage nach, inwiefern sich im Zuge der Internationalisierung der Fachhochschulen für migrantische Studierende neue Gleichstellungspotenziale oder aber neue Ungleichheiten aufgrund von Geschlecht und Migration herausbilden. Zu reflektieren ist dabei auch, welchen Normalitätskonstruktionen die Hochschule obliegt und wie sie - vor dem Hintergrund von Gerechtigkeitsdiskursen und «Diversity Policies» - mit Differenzverhältnissen umgeht.
Literatur
Kehm, Barbara (2003). Vom Regionalen zum Globalen. Auswirkungen auf Institutionen, System und Politik. In: die hochschule. (1), S. 1-18.